Kindheitserinnerungen (Blaue Löwen)

Sothis
Läufst du etwa davon?

Sothis
Verständlich. Du hattest dort nicht einen Moment, um einmal durchzuatmen.

Sothis
Es muss wirklich schwer sein, die beliebteste Person des ganzen Balls zu sein. *kicher* Armer, armer Magister/Arme, arme Magistra!

Dimitri
Magister/Magistra? Was machst du hier?

Dimitri
Edelgard hat mir als Kind das Tanzen beigebracht. Das war, ehrlich gesagt... ziemlich peinlich.

Dimitri
Ich habe dir doch schon erzählt, dass wir Stiefgeschwister sind, oder?

Dimitri
Ihre leibliche Mutter war meine Stiefmutter, allerdings war mir das damals nicht bewusst.

Dimitri
Meine Stiefmutter hat mich mit so viel Liebe behandelt... als wäre ich ihr eigen Fleisch und Blut.

Dimitri
Dabei hat sie nie auch nur angedeutet, dass sie ein eigenes Kind hatte... Edelgard.

Dimitri
Wir sind in verschiedenen Gebieten zur Welt gekommen – und aufgewachsen, ohne voneinander zu wissen.

Dimitri
Aber entgegen aller Wahrscheinlichkeit waren wir als Kinder über ein Jahr lang befreundet.

Dimitri
Ja. Wir wussten weder vom Stand noch von der Vergangenheit des anderen, als wir uns begegnet sind, und wurden enge Freunde.

Dimitri
Damals lebte sie mit Herzog Arundel im Königreich.

Dimitri
Sie waren im Exil... Damals herrschten große Unruhen im Kaiserreich.

Dimitri
Ich traf sie, als ich mit meinem Vater die Residenz von Herzog Arundel besuchte. Sie wirkte... ziemlich gelangweilt. Von allem.

Dimitri
Zuerst hielt ich sie für kompliziert und stur, aber diese Maske legte sie bald ab – und so kam ihr wahres Ich zum Vorschein.

Dimitri
Ungefähr zu jener Zeit brachte sie mir dann das Tanzen bei. Sie war eine... sehr strenge Lehrerin. Gelinde gesagt.

Edelgard
Du musst mit Rechts führen!

Dimitri
El, die Sonne geht schon unter! Ich muss jetzt wirklich nach Hause...

Dimitri
Das Jahr, bevor sie ins Kaiserreich zurückmusste, war... so schön. Die schönste Zeit meines Lebens in vielerlei Hinsicht.

Dimitri
Wenn ich jetzt daran zurückdenke, erscheint es mir zwar ziemlich armselig, aber kannst du erraten, was ich ihr zum Abschied schenkte?

Dimitri
In Faerghus hat man Klingen lange als Werkzeuge des Schicksals betrachtet. Als ein Mittel, um sich den Weg in eine bessere Zukunft zu bahnen.

Dimitri
Sie war immer ein Spielball von anderen. Ein eigenes Leben war für sie unmöglich. Ich hoffte, mit dem Dolch könnte sie sich ihren eigenen Weg bahnen.

Dimitri
Aber... das ist lange her. Sie kann sich bestimmt nicht mehr an den kleinen Jungen, der ich war, erinnern.

Dimitri
Ich befürchte, dafür ist es viel zu spät. Jetzt ist alles anders. Sie ist anders. Ich bin anders.

Dimitri
Wie dem auch sei... Ich komme mir hier etwas fehl am Platze vor. Diese Art von Feier passt nicht zu mir.